Es tut Männern gut, zu weinen

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Lesedauer 3 Min.

Es tut Männern gut, zu weinen. Wir kennen es von Roger Federer, von Ex-Präsident Barack Obama: Tränen in der Öffentlichkeit. Weinen ist für Männer eine gute Art der körperlichen Selbstfürsorge – auch wenn das die Gesellschaft anders zu sehen scheint.

Ex-Präsident Barack Obama war bekannt dafür, dass er während seiner Amtszeit bei zahlreichen Gelegenheiten weinte. Vielleicht ist das Bemerkenswerte an Männern, die man auf dem Bildschirm weinen sieht, dass es nicht grosse Ereignisse sind, sondern Erinnerungen oder Freude, die Tränen fliessen lassen. In der Regel neigen Männer dazu, ihre Emotionen zu unterdrücken, und suchen deshalb im Humor oder in der Ironisierung Zuflucht, um ihre Emotionen im Griff zu halten. Während in Asien Männer aus Schuld und Scham in der Öffentlichkeit weinen, versteinern sich die Gesichter in der westlichen Welt in solchen Fällen.  Wenn Männer weinen, gibt es also grössere kulturelle Unterschiede als bei Frauen.

a Highly emotional man.

Menschen haben drei Arten von Tränen: basale, um unsere Augen vor dem Austrocknen zu bewahren, Reflex-Tränen, die eine Reaktion auf Reizstoffe sind, und emotionale Tränen. Sie haben eine andere chemische Zusammensetzung als Basal- und Reflextränen, da sie mehr Hormone enthalten. Wer weint, beabsichtigt unbewusst eine empathische Reaktion bei anderen Menschen. Die starke Emotion soll Mitgefühl wecken, was hilft, Leid besser zu bewältigen.

Tränen für die körperliche Selbstfürsorge

Eine Studie aus dem Jahr 2011 bestätigt, was die meisten ohnehin wissen: Männer weinen viel weniger als Frauen. Während bei Frauen festgestellt wurde, dass sie zwischen 30 und 64 Mal im Jahr weinen, liegt die Häufigkeit bei Männern bei nur fünf bis 17 Mal. Dafür gibt es biologische Gründe: Das bei Männern dominante Hormon Testosteron hemmt Weinen. Das bei Frauen stärker vorhandene Hormon Prolaktin begünstigt es derweil. Kulturübergreifende Studien haben diese Gesetzmässigkeit bestätigt. Forscher gehen aber davon aus, dass beim Weinen eine Kombination aus biologischen, psychologischen und soziokulturellen Faktoren entscheidend ist. Buben haben zum Beispiel ein breiteres emotionales Spektrum als kleine Mädchen. Ab dem fünften Lebensjahr stellt sich aber eine Verschiebung in ihrem emotionalen Ausdruck ein. Weinen wird zunehmend mit Schwäche gleichgesetzt. Und die Umgebung beginnt, auf Jungen anders zu reagieren als auf Mädchen. Die Jungen bemühen sich, den Erwartungen gerecht zu werden, und steuern ihre Emotionen entsprechend. Das wird in der Regel zu einer Last in einem Männerleben. Denn Weinen führt zu einer Katharsis, zu einer Befreiung von inneren Spannungen, zu einer Läuterung der Seele von Leiden. Frauen fühlen sich nach dem Weinen körperlich ausgelaugt, Männer derweil nicht. Warum, ist für die Forschung noch offen. Gewiss ist aber, dass in Tränen eine körperliche Selbstfürsorge gesehen werden kann.

Der Beitrag erschien erstmals in der Zeitschrift «Doppelpunkt» 23/2021.

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